Uelzen/Landkreis. Der DRK-Kreisverband Uelzen e.V. beschäftigt im Bereich der Kindertageseinrichtungen 360 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Seit dem 1. Mai sind diejenigen Mitarbeiter, die nicht in der direkten Notbetreuung in den 28 Einrichtungen in Stadt und Landkreis Uelzen beschäftigt sind, in Kurzarbeit gegangen. „Notwendig wurde dieser Schritt durch die eindringliche Bitte aller Kommunen an das DRK, Einspar- möglichkeiten in den Kitas aufgrund der angespannten kommunalen Haushaltslage umzusetzen“, sagt der DRK-Vorstandsvorsitzende, Tim Meierhoff.
Der DRK-Kreisverband Uelzen e.V. begrüßt, dass sich alle kommunalen Vertreter in Stadt und Landkreis Uelzen dazu bereit erklärt haben, dass Nettogehalt der betroffenen Mitarbeiter auf 100 Prozent aufzustocken, so dass ihnen kein direkter finanzieller Nachteil droht.
Gleichwohl bedeutet die Kurzarbeit für Kinder und Eltern, dass sämtliche, über die direkte Notbetreuung hinaus stattfindenden pädagogischen Aktivitäten, eingestellt werden. Hierzu zählen beispielsweise die regelmäßige Kontaktaufnahme zu Kindern und Eltern, spezielle Beratungsangebote für die Eltern zur pädagogischen
Arbeit zuhause, die Portfolioarbeit und natürlich auch das Angebot von Materialien für die Häuslichkeit.
„Dies stellt einen deutlichen Qualitätsverlust in der Kinder- und Elternarbeit dar, da in den ersten sechs Wochen der Notbetreuung seitens der Einrichtung intensiv daran gearbeitet wurde, den Kontakt sowie die Bindung zu den Kindern und Eltern, welche keinen Anspruch auf Notbetreuung haben, aufrecht zu erhalten und pädagogiscpädagogische Angebote zu machen“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Die Aufstockung der Gehälter auf 100 Prozent des Netto-Einkommens begrüßt er stellvertretend für die Mitarbeiter ausdrücklich, kritisiert aber gleichermaßen die Signalwirkung solcher kurzfristigen Sparmaßnahmen für die Berufsgruppe.
„Eine Berufsgruppe, welche als systemrelevant angesehen wird, die dem Fachkräftemangel massiv ausgesetzt ist und im Rahmen der Notbetreuung in den letzten sechs Wochen herausragende Arbeit geleistet hat, nun in Kurzarbeit zu schicken, ist das falsche Signal der Wertschätzung seitens der Kommunen an unsere Mitarbeiter in den Einrichtungen“, sagt Meierhoff. Ergänzend fügt er hinzu, dass nicht alle Betreiber von Kindertageseinrichtungen im Landkreis Uelzen gleichermaßen von diesen Maßnahmen betroffen seien.
„Dies führt bei unseren Mitarbeitern vor Ort schon zu einem gewissen Unverständnis“, zitiert Meierhoff erste Rückmeldungen aus der Belegschaft.
Der DRK-Kreisverband Uelzen e.V. bittet die Eltern um Verständnis, dass aufgrund der Kurzarbeit die Erreichbarkeit der Einrichtungen eingeschränkt sein wird, da die Priorität hier momentan ausschließlich bei der Notbetreuung liegt.