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Waldgruppe kommt bei den Kindern gut an

Der Wald bei Klein Bollensen ist ein riesiger Abenteuerspielplatz geworden. 15 Kinder haben in der Waldgruppe der DRK-Kindertagesstätte Wieren ein „Zuhause“ gefunden.

Wieren. Hier dient ein abgebrochener Ast als Rennauto, dort werden fachmännisch Tannenzapfen auseinandergenommen und untersucht. Der Wald bei Klein Bollensen ist ein riesiger Abenteuerspielplatz geworden. 15 Kinder haben in der Waldgruppe der DRK-Kindertagesstätte Wieren ein „Zuhause“ gefunden.
„Die Waldgruppe ist eine Alternative zu einer Regelgruppe in der Kindertagesstätte“, sagt die Leiterin der Wierener Einrichtung, Ilka Jeworowski. Aber auch dort werde gebastelt, gesungen, gelernt – spielen, toben und lachen verstehe sich von selbst.
Seit nunmehr 60 Tagen ist der Wald das zweite Zuhause der Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren geworden. Morgens geht’s zirka 500 Meter zu Fuß vom Treffpunkt aus zum Bauwagen. „Es ist wichtig, dass die Kinder sich gleich bewegen, so wird ihnen schön warm und sie fangen nicht an zu frieren“, erklärt die Leiterin der Einrichtung.
Ob bei Sonne, Regen, Wind oder Kälte, immer gibt es etwas zu erkunden und entdecken. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Bei Sturm oder Gewitter geht es nicht in den Wald, „das wäre zu gefährlich“, sagt Gruppenleiterin Heike Hirte. Für solche Fälle gebe es einen Ausweichraum auf dem Martinshof in Klein Bollensen.
Sie hat auch beobachtet, dass jedes Kind ein anderes Wetter liebt. „Ich will eigentlich immer, dass es regnet, dann kann ich die Pfützen leer springen“, sagt ein Kind. Ein anderes hat entdeckt, dass man bei nassem Wetter eher Schnecken finden kann. „Die sind immer so schön schmierig.“
Der Bauwagen ist mit allem ausgestattet, was eine Gruppe braucht. Bänke, Sitzkissen, Regale für verschiedenes Arbeitsmaterial und natürlich ein Ofen. Dieser sorgt dafür, dass es kuschelig warm ist.
Aber auch draußen gibt’s eine überdachte Sitzgruppe zum Verweilen und Ausruhen. Die Kinder lernen, flexibel zu sein. Kein Tag gleicht dem andren und je nach Wetterlage sind die Bedingungen andere. Es riecht nach feuchtem Laub, Nadelbäumen und Erde. An einem anderen Tag wird die Sonne durch das Blätterdach gebrochen und taucht den Weg abwechselnd in Licht und Schatten.
Bereits im September 2020 hat die Samtgemeinde Aue mit Hilfe des Kindertagesstättenbedarfsplanes festgestellt, dass in Wieren Kindergartenplätze fehlen. Rat und Verwaltung standen einer Waldgruppe positiv gegenüber, so dass diese zum Kindergartenjahr 2021/22 in Betrieb genommen werden konnte.