Uelzen. Erka und Frauchen Sabine können jetzt offiziell auch von der Polizei angefordert werden, wenn eine Person gesucht werden muss. „Ich bin sehr erleichtert, dass wir die Prüfung hinter uns haben“, sagt Sabine Becker. Infiziert mit dem „Rettungshundevirus“ hat sich Sabine Becker, die gebürtig aus Uelzen stammt, bereits vor 13 Jahren. Damals noch wohnhaft in Bayern, ist sie in die Rettungshundestaffel des Bayerischen Roten Kreuz in Regensburg eingetreten. „Ich bin mit Hunden aufgewachsen“, erzählt die Hundeführerin. Irgendwann sei dann der erste eigene Hund gekommen. „Wir haben verschiedene Sachen, wie zum Beispiel Hundeschule
oder auch Hundesport ausprobiert. Und weil die Hunderasse Ogar Polski gerne was mit der Nase machen möchte, sind wir in die Rettungshundestaffel eingetreten.“
Umfassende Ausbildung
Neben Hündin Erka ist auch Sabine Becker eine lange und umfassende Ausbildung durchlaufen: Sanitätshelfer, Kynologie am Hund (Wissenschaft des Hundes), Erste Hilfe am Hund, Orientierung und Funkausbildung, rechtliches Wissen, Einsatztaktik und vieles mehr werden von den Hundeführern gefordert. „Es ist ein extrem weites Feld“, sagt Becker, die sich 2018 der DRK-Bereitschaft Kreis Uelzen angeschlossen hat.
Ihre Hündin Erka wird ausgebildet seitdem sie 16 Wochen alt ist. „Das ist alles spielerisch und wird immer weiter ausgebaut“, erklärt sie. Im Alter von sechs Monaten findet dann ein Eignungstest statt. „Feuer, Lärm, Menschen, hupende Autos oder fremde Hunde – allem muss der Hund gelassen gegenüberstehen“, so die Hundeführerin. Bis ein Hund soweit ist, dass er zur Prüfung zugelassen wird, ist es ein weiter Weg, der ständiges
Training erfordert. „Dieses Training findet zwei- bis dreimal wöchentlich statt.“ Alle Teams der Rettungshundestaffel der DRK-Bereitschaft werden so auf den Ernstfall vorbereitet.
Geschnuppert, gesucht, gefunden
„Mantrailer sind im urbanen Gebiet unterwegs“, klärt Sabine Becker. Werden die Teams zu einer Personensuche angefordert, sichert sie im besten Fall einen Geruchsartikel. „Das kann alles sein, was der Mensch am Körper hatte – Zahnbürste, Haare, Kleidung, Blut, Hörgerät…“ Hat Erka am Geruchsartikel geschnuppert und Fährte aufgenommen, dann läuft sie einfach los – immer an der Schleppleine. Eine Spur muss nicht frisch sein – die feine Spürnase nimmt auch die kleinsten Geruchspartikel auf. Bevor es auf die Suche geht, wird auch beim Hund die Dienstkleidung angelegt: ein Geschirr auf dem deutlich zu erkennen ist, dass er ein „DRK-Hund“ im Einsatz ist und die zehn Meter lange Schleppleine. Jetzt weiß auch der Hund: Es geht los!
Sabine Becker: „Trailen ist extrem besonders, der Hund sucht das, was ich ihm vor die Nase halte.“ Und da ein „Trail“ schon mal zehn bis 15 Kilometer lang sein kann, ist es wichtig, das Mensch und Tier über eine gute körperliche Fitness verfügen. Übrigens, die DRK-Prüfung hat Erka bereits im vergangenen September bestanden. Auch der Leiter der DRK-Bereitschaft Kreis Uelzen, Björn Schenkel, ist stolz auf seinen vierbeinigen Helfer. „Sabine und Erka sind eine großartige Bereicherung für uns!“ Sie selbst hat im Jahr 2019 die Ausbildung zur Rettungssanitäterin gemacht und ist als Aushilfe im Rettungsdienst tätig. Werden die Flächensuchhunde angefordert, ist sie als Helferin mit dabei.