·

Beständiger Wandel

Im Flüchtlingscamp in der alten BGS-Kaserne in Bad Bodenteich geben die DRK-Mitarbeiter alles, um den Ankommenden ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Auch, wenn alles immer wieder anders kommt.

Im September 2022 schafften die DRK-Mitarbeiter im Auftrag der Landesaufnahmebehörde Niedersachen (LAB NI) für Vertriebene aus der Ukraine im Bad Bodenteicher Transfercamp die passenden Strukturen: Die Beschilderung der Türen, die Auswahl der Mahlzeiten, die passenden Sprachmittler, angemessene Impfangebote… „Damit ukrainische Flüchtlinge dort ankommen, einfach mal durchatmen und die Anspannung abfallen lassen können“, erklären die DRK-Campleiter Daniel Muhsik und Marc Heine. Den offenen und herzlichen Umgang im Camp nahmen die teils stark traumatisierten Ankömmlinge dankend entgegen.

Seit kurzem ist es dort bunter und multikultureller geworden. Die LAB hat die Belegungsstruktur in dem Flüchtlingscamp geändert. Anstelle ausschließlich Kriegsvertriebener aus der Ukraine kommen auch Flüchtlinge aus über einem Dutzend weltweiter Nationen nach Bad Bodenteich. „Wir begrüßen vor Ort nun Frauen, Kinder und Männer aus beispielsweise Guinea, Syrien, Kolumbien oder Mali“, zählt Muhsik auf. Für die DRK-Mitarbeiter bedeutet das ein Umdenken in Strukturen und Abläufen. Nicht aber ein Wandel ihrer Umgangsform im Willkommenheißen eines jeden.

Flexibel und immer einfühlsam

„Dass wir flexibel und tatkräftig sind, haben wir schon seit Beginn unseres Betreuungsauftrages in der Flüchtlingswelle 2015 bewiesen“, führt Marc Heine aus. „Als wir die ehemalige BGS-Kaserne für die Aufnahme von Flüchtlingen in Betrieb nahmen, trafen wir eine leere Liegenschaft vor. Hier gab es kein Bett, kein Stuhl und keine Tasse.“ Das DRK-Team bestückte das Gelände in kürzester Zeit mit allem Erforderlichen, um Geflüchteten einen guten Empfang zu ermöglichen. „Für solch ein Vorhaben gibt es kein Handbuch, das man kaufen kann. Wir haben danach bei Amazon gesucht, sind aber leider nicht fündig geworden“, scherzt Heine.

„Jeder und jede Ankommende wird von uns aufgeschlossen und einfühlsam begrüßt.“

Mittlerweile hat das DRK-Team vor Ort alle Hebel in Bewegung gesetzt, um perspektivisch 800 Geflüchtete versorgen zu können. Im Verwaltungsbereich werden Ankommende registriert und auf das Corona-Virus getestet. In den Wohnhäusern bekommen sie ihren Rückzugsraum. Am Servicepoint erhalten sie Antworten auf vielfältige Fragen und Artikel des täglichen Bedarfs. In der Krankenstation kümmert sich medizinisches Fachpersonal um ihr Wohlergehen. Im Speisesaal stehen ihnen drei Mal täglich wechselnde Mahlzeiten zur Verfügung und vieles mehr. Dank der individuellen, baulichen Anlage eignet sich das Gelände der ehemaligen BGS-Kaserne sehr gut für die Versorgung der Geflüchteten. „Jeder und jede Ankommende wird von uns aufgeschlossen und einfühlsam begrüßt. Wir sind ein tolles Team vor Ort helfen so gut und so viel wir können – auch, wenn alles wieder mal anders kommt!“, bekräftigt Daniel Muhsik.